Patienten-Information zur Behandlung von Prostata-, Blasen- und Hoden-Krebs im AUT

Das AUT / Ambulantes urologisches Tumorzentrum NUSS

Das AUT ist eine externe, gemeinsam betriebene Arztpraxis (sog. Teilberufsausübungsgemeinschaft) von 9 Urologen aus dem südlichen Schleswig-Holstein, die sich unter dem Namen NUSS zusammengeschlossen haben. Im AUT werden Chemotherapien angeboten.

Behandelt werden Patienten aus allen NUSS-Praxen, mit einer fortgeschrittenen urologischen Tumorerkrankung. Hier sind spezielle Abläufe und ständige Interaktionen der Beteiligten festgelegt.

Das AUT ist eine für den Patienten besondere Einrichtung, da er sich einerseits weiter in der Obhut seines behandelnden uro-onkologisch erfahrenen NUSS-Arztes befindet, andererseits aber die Chemotherapie in ausgelagerten Praxisräumen der Gemeinschaftspraxis (alle NUSS-Ärzte) erhält. Selbstverständlich behält der Patient dennoch das Recht der freien Arztwahl. Falls gewünscht, kann er jederzeit eine andere Einrichtung für die Therapie wählen.

Das AUT hat seine Behandlungsräume im Klinikum Elmshorn angemietet, direkt auf der urologischen Station:
AUT Ambulantes urologisches Tumorzentrum
Agens-Karll-Allee 17
25337 Elmshorn
(Sie finden uns in der Regio-Klinik, in der Abteilung Urologie)

Ablauf und Prozesse im AUT

Der behandelnde Urologe klärt den Patienten über die anstehende Chemotherapie auf und bietet ihm die Behandlung im AUT an. Entscheidet sich der Patient für das AUT meldet er den Patienten dort an.

Hierfür gibt es einen genau festgelegten Prozess, damit im AUT ein reibungsloser Ablauf gesichert ist. Übermittelt werden alle Patientendaten (auch Telefonnummern) und alle notwendigen medizinischen Daten und die vom NUSS-Arzt gewählte Chemotherapie.

Die Chemotherapie im AUT umfasst mehrere Termine (Ärzte sprechen von „Zyklen“). Zwischen den Terminen und danach verbleibt die Behandlung in den Händen des behandelnden Urologen, der einen engen und direkten Kontakt zum AUT hält.

Das Vorstellungsgespräch im AUT

Beim Vorstellungsgespräch ist der Patient also kein Unbekannter mehr; oft haben sich die Ärzte oder die Mitarbeiterinnen auch schon telefonisch ausgetauscht.

Der Patient wird in der Regel von Frau Blobelt empfangen, die die organisatorische Leitung des AUT inne hat. Sie ist auch während der Therapie – neben den Ärzten – Ansprechpartnerin des Patienten und hält ggf. Rücksprache mit den Ärzten und der zuarbeitenden Apotheke.

Beim Vorstellungsgespräch klärt der diensthabende Arzt den Patienten erneut über die bevorstehende Therapie und ihre Nebenwirkungen auf. Er geht dazu auch einen Aufklärungsbogen durch, füllt ihn aus und lässt ihn schließlich unterschreiben.

Dies ist für den Patienten noch mal eine Gelegenheit alle Fragen und Sorgen loszuwerden. Es ist deshalb auch gut, nicht alleine den Termin wahrzunehmen, sondern sich von einem lieben Menschen begleiten zu lassen.

Frau Blobelt bespricht die weiteren Termine und organisatorische Fragen, damit der Patient und seine Angehörigen genau wissen, wie in den nächsten Tagen und Wochen die Maßnahmen ineinandergreifen.

Dann wird

  • der 1. Therapie-Termin vereinbart (jede Chemotherapie kann einige Stunden dauern, da ist es gut, ein Buch oder Zeitungen dabeizuhaben.)
  • ein Rezept mitgegeben.

Auf dem Rezept werden (je nach Chemotherapie) entweder Tabletten oder Ampullen ( für eine Injektion) verordnet.

Stehen Tabletten auf dem Rezept wird dem Patienten genau erklärt, wie und wann er die Tabletten einzunehmen hat. Das Einnahme-Schema für die Tabletten wird auch schriftlich mitgegeben, damit nichts vergessen wird.

Stehen Ampullen auf dem Rezept, müssen diese zum 1. Therapie-Termin in das AUT mitgebracht werden – oder werden nach individueller Zubereitung durch eine Apotheke geliefert

Blutkontrollen: sehr, sehr wichtig!

Ganz wichtig sind die regelmäßigen Blutkontrollen, die der behandelnde Urologe in seiner Praxis durchführt. Hier müssen exakte Termine eingehalten werden. Da gilt es rechtzeitig seitens des Patienten Termine in der Praxis zu vereinbaren.

Folgende Termine zur Blutkontrolle müssen eingehalten werden:

  • 2 Tage nach der Chemotherapie
  • eine Woche nach der Chemotherapie
  • sowie am Donnerstag vor jeden weiteren Termin (in der Medizinersprache heißt ein Termin auch „Zyklus“)

Wichtig: Die Blutkontrollen sollten in der urologischen Praxis erfolgen, da der Urologe veränderte Werte beurteilen und den weiteren Therapieverlauf mit den Kollegen des AUT besprechen kann.

Für die Blutkontrollen gibt es eine detailliertes Schema, das die NUSS-Ärzte erarbeitet haben. Die Ergebnisse werden von behandelnden Urologen an Frau Blobelt geschickt.

Alle organisatorischen Einzelheiten inkl. des Tablettenschemas werden selbstverständlich auch schriftlich ausgehändigt; ebenso Telefonnummern für Rückfragen.

Die Chemotherapie im AUT/Ablauf

Der Tox-Bogen. Jeder Patient, der bereits eine Folge-Chemo erhalten hat, füllt vor Beginn der nächsten Chemotherapie einen sog. Tox-Bogen aus, damit man sehen kann, wie es dem Patienten unter der Therapie ergeht. Da wird nach typischen Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Kopfschmerzen gefragt.

Der Therapieplatz. Jeder Patient sitzt in einem sehr bequemen Liegesessel. Er lässt sich in unterschiedlichen Positionen verstellen, so dass eine komfortable Sitzstellung möglich ist. Neben dem Sessel ist der Infusionsständer installiert.

Der Venenzugang. Die Chemotherapie wird direkt über eine Vene in die Blutbahn des Patienten gegeben. Hierzu wird ein Venenzugang gelegt, in Einzelfällen kann das auch ein sog. Port sein, der z. B. unterhalb des Schlüsselbeins, in der Vene verbleibt und erst nach dem letzten Termin (chirurgisch) entfernt wird.

Die Chemotherapie. Sobald der Venenzugang gelegt ist, startet die Therapie. Da es unterschiedliche (je nach Tumorerkrankung) Therapien gibt, ist bei einigen Chemotherapien ein sogenannter Vorlauf üblich, bevor eine zweite Infusion mit der eigentlichen Therapie an den Venenzugang angehängt wird.

Zum Abschluss kann es nochmal einen sogenannten Nachlauf geben – unter Umständen also eine weitere Infusion. Drei bis vier Stunden kann eine solche Therapie also gut dauern.

Die Verabschiedung. Sobald die Chemotherapie durchgelaufen ist, wird bei jedem Patienten der Blutdruck gemessen und dann der Venenzugang entfernt (bei Port-Patienten wird vor der Entfernung der Nadel noch einmal der Port gespült. Das dauert aber nur einen Moment). Im nächsten Schritt wird der neue Therapie-Termin vereinbart und noch einmal auf die so wichtigen Blutkontrollen beim behandelnden NUSS-Arzt verwiesen. Zusätzlich wird den meisten Patienten auch einen kurzen Bericht über die Behandlung für den weiterbetreuenden Urologen mitgegeben.